Stellwerke und Eisenbahn in und um  Schelklingen

Stellwerksfilm

16.05.2011 Südwest-Presse
DANA HOFFMANN

Schelklingen. Wo früher noch mit Muskelkraft von Hand die Weichen gestellt wurden regeln seit 20 Jahren Maschinen den Zugverkehr. Ein paar Liebhaber haben sich dafür eingesetzt, dass das Stellwerk in Schelklingen trotzdem erhalten bleibt.

Züge rauschen vorbei

Zu Besuch im Stellwerk Schelklingeni, Schüler lärmen auf dem Bahnsteig. Emanuel Königer lehnt sich aus dem Fenster und nickt zufrieden. Allesläuft glatt am Bahnhof Schelklingen. Aber das Telefon im Stellwerk-Türmchen klingelt nur noch, wenn die kleine Kurbel von Handgedreht wird. Züge werden hier seit 20 Jahren nicht mehr angemeldet.
Dabei sieht alles noch genauso aus wie Anfang des 20 Jahrhunderts, als das Stellwerk 1 in Betrieb genommen wurde. Tisch, Kommode, ein kleiner Ofen, Sprossenfenster. Den größten Teil der knapp 15 Quadratmeter nehmen aber die 18 Weichen-,Fahrstraßen- und Signalhebel ein. "Früher wurden die Weichen noch von Hand verstellt, dafür brauchte man ziemlich viel Kraft. Ein Job für echte Männer.

Königer, 35, groß und stämmig, trägt ein weißes Hemd mit dem roten Emblem der Deutschen Bahn. Das Gebäude und die Geräte gehören dem Konzern bis heute, Königer und seine Mitstreiter sind Paten. Die Treppe hinauf zum Wärterraum sei völlig zugewachsen gewesen, sagt Königer. Aber drinnen sah alles aus wie früher, nur dass eine dicke Staubschicht auf den Geräten und Möbeln lag. Seiteinem Jahr ist das Stellwerk am Wochenende für Besucher geöffnet, nur ein Schwarm Wildbienen versperrt mitunter den Weg.
Schelklingen ist eines der letzten Miniatur-Museen. Die meisten Stellwerke sind in den letzten Jahren abgerissen worden. Das Gebäude stehe zwar unter Denkmalschutz, sagt Königer. Aber wenn die Bahn das hier nicht mehr haben will, ist sowas auch ganz schnell aufgehoben.

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